Bei diesem Hundesport gibt es einige ungeschriebene Gesetze, die man ohne Murren und Knurren diszipliniert befolgen muss. Dadurch wird der problemlose Ablauf des Trainings garantiert und sichert zukünftig grandiose Turniersiege!
TRAINER:
Der Trainer ist die Gestalt, die laut brüllend und mit wild fuchtelnden Armen kreuz und quer über den Platz hechelt, um die etwaige Richtung anzuzeigen. Man darf bei Gott nicht den Trainer mit seinen Schützlingen verwechseln, die auch kreiselnd und mit skurrilen Körperbewegungen über die Wiese fegen, aber nicht wissen in welche Richtung es weiter geht.
Der Trainer...
1) weiß immer was er tut!
2) vergisst nie, welchen Parcours er aufgestellt hat und welche Wege zu laufen sind.
3) hat mehr als zwei Augen und vier überdimensionale Ohren!
4) hat obligatorisch ein eingebautes "Frühwarnsystem" für akute Stimmungsschwankungen bei den jungen Sportlern ist. Somit entgeht ihm auch rein gar nichts!
5) ist nicht an eine Kleiderordnung gebunden, auch nicht wenn seine Schüler dabei fast erblinden... Das ist pure Abhärtungstechnik und gehört mit zur Ausbildung!
6) hat ein Stimmorgan, das dazu geschaffen ist, das Blut in den Adern gefrieren zu lassen. ER steht immer strategisch richtig, so dass er niemals überhört werden kann. Das anschließend auftretende Tinitus-Geräusch ist dabei eine unwichtige Nebenerscheinung! Eine solche Stimmgewalt ist Voraussetzung um als Trainer überhaupt zugelassen zu werden.
7) darf auch weiblich sein! Was jedoch keine Auswirkungen auf das vorgeschriebene Stimmorgan haben darf!
PARCOURS :
Der vom Trainer festgelegte Parcour wird am Anfang der Trainingsstunde von ihm gemeinsam mit den Auszubildenden flott abgeschritten. Er zeigt mit Armen, Beinen und fester Stimme in welcher Reihenfolge die Hindernisse zu bewältigen sind. Dabei achtet der Trainer penetrant darauf, möglich rasch große Verwirrung unter seinen Schülern zu stiften. Er baut möglichst viele spektakuläre Wechsel, Schnörkel und Verleitungen in die Strecke mit ein. Den Parcours muß man möglichst zeitgleich und in irrwitziger Geschwindigkeit mit dem Hund bewältigen. Es reicht aber beim heutigen Hochleistungs-Agility inzwischen aus, wenn wenigstens der Vierbeiner lebend ins Ziel läuft! (Jede einigermaßen renommierte Agility-Sport-Gruppe verfügt über ein Sauerstoffgerät und der Trainer muss eine schnelle, erfolgreiche Herzmassage durchführen können.)
1) Der PARCOURS ist das "Allerheiligste"!
2) Der Parcours wird so oft, hoch konzentriert abmarschiert, bis sich Jack-Russel-tiefe Laufspuren auf dem Trainingsplatz eingraben.
3) Der Parcour ist der "Jakobus-Weg" eines jeden Agility-Sportlers!
4) Wer einen A3-Agility-Parcour im Training auf's erste Mal ohne Fehler durchläuft, kann getrost auf ein Navigationssystem im Auto verzichten.
5) Wer das fünfstündige Training heil überstanden hat, bekommt beim nächtlichen Abbau des Parcours den Rest.
WECHSEL:
Bei einem der unterschiedlichsten Wechsel kann man sich am Schnellsten und Einfachsten vorseinem Hund zum völligen Idioten machen. 1) Ein Wechsel ist eine selbstbefriedigende Aktion! Wer überlebt, freut sich wie "Schneekönig"! (Es kommt fast einem Orgasmus gleich!)
2) Ein Wechsel ist international und zeigt sich in Form teuflisch kreiselnder Belgiern, stockblinder Franzosen, wirrer Norddeutscher oder verflixt verdrehter Deutschen auf. Nicht selten kann man auch den verwegen-eingesprungenen Japaner "Kamikaze" miterleben, der schon öfter mit einem Geräte-Harakiri enden kann.
3)Ein Wechsel bietet dem Hund die Möglichkeit, sich zu Erholen und zu Verschnaufen, während sich sein Führer die verdreckte Kleidung glättet und die Knochen sortiert.
4) Ein Wechsel wird immer in Kombination mit pfeilschnellen Vorwärtsbewegungen ausgeführt, sodass man doch recht häufig mit nicht mehr kontrollierbarer Geschwindigkeit, geschossartig über den Platz fegt und erst im Vereinsheim an der Theke zum Auspendeln und Anhalten kommt!
PROST!